Richard-Girrbach-Pokal 2015 – Koch-Wettbewerb mit Rekordbeteiligung
Koch-Wettbewerb mit Rekordbeteiligung / Girrbach-Pokal geht an Marie-Luisa Roller
Von Steffi Stocker, * Quelle Schwarzwälder-Bote
Seeforelle, Kalbshüfte sowie Kuvertüre und Zitrusfrüchte: Aus diesen Zutaten sollten die Teilnehmer am Wettbewerb um den Girrbach-Pokal drei Gänge zaubern. Zwölf Nachwuchsköche stellten sich mit ihren Kreationen der Jury.
Am Ende überzeugte Marie-Luisa Roller das siebenköpfige Team unter Federführung von Stefan Kapp und Franz Berlin am meisten. Sie bereitete eine Seeforellen-Roulade an Kartoffel-Nussbutterschaum auf Heckengäulinsen als Vorspeise und eine gespickte Kalbshüfte mit Petersilienwurzelpüree und Schupfnudeln als Hauptgang zu. Auch das Dessert der Auszubildenden in Berlin’s Krone Lamm Zavelstein aus warmem Schokoladenkuchen und weißem Schokoladeneis mit Zitrusfrüchteragout kam gut an. „Zwischen dem dritten und ersten Platz lagen gerade mal 0,6 Punkte“, stellten Kapp und Berlin bei der Siegerehrung fest.
Ein Zeichen für das hohe Niveau, das sich bereits am Nachmittag in den drei Küchen zeigte. Denn auch die Zubereitung an sich, inklusive der Arbeitsplatzsituation und der Umgang mit den Zutaten, wurden bewertet. Vier Stunden lang kochten die Wettbewerbsteilnehmer aus den Kreisen Calw, Freudenstadt, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim auch unter den Augen von Karl Nafz, Andreas Sondey, Ansgar Blatter, Felix Gärtner und Erik Schnauder. „Wir mussten nirgends eingreifen“, lobte Kapp die Jung-Köche.
„Wir verzeichnen eine Rekordbeteiligung bei diesem 23. Wettbewerb um den Richard-Girrbach-Pokal in der Berufsschule“, freute sich Thomas Kling. Der Vorsitzende des durchführenden Kochclubs Nordschwarzwald verwies dabei auf die Unterstützung von Marta Girrbach sowie auf die moderne Ausstattung in der Berufsschule.
Kling ging aber auch auf die Erschwernisse ein, mit der sich die Branche wegen der Gesetzgebung auseinandersetzen muss. „Die Arbeitszeitendokumentation ist nicht zuletzt eine Gefahr für den Teamgeist in den Unternehmen“, sagte er und forderte eine Lockerung. In die gleiche Kerbe schlug Dehoga-Kreisvorsitzender Rolf Berlin. „Die Mannschaftsleistung darf nicht verloren gehen, schließlich ist unser Nachwuchs weltweit in Führungspositionen gefragt“, sagte er und verwies auf die hohe Qualität der Ausbildung. Vor dem Hintergrund, dass Vereine wie der Kochclub rar werden, würdigte Karl Haaf, Vizepräsident des Verbands der Köche Deutschland (VKD), die Aktivitäten des Ausrichters. „Deshalb werden die ersten Drei zum Landesentscheid entsendet“, sagte er. Also werden auch der Zweitplatzierte Jan Bellut vom Hotel Villa Hammerschmiede in Pfinztal-Söllingen und der dritte Sieger Friedrich Rentschler vom Hotel Therme in Bad Teinach im April in Bad Überkingen antreten.
„Gäbe es diesen Wettbewerb nicht schon, müsste man ihn erfinden“, zollte Erster Landesbeamter Frank Wiehe Organisatoren wie Teilnehmern Anerkennung. Der Wettbewerb um den Girrbach-Pokal für Jungköche sei ein Beispiel für Kooperationen und passe in die Genussregion.