Calwer Handwerker profitieren vom Meistertitel

16 Teilnehmer unterschiedlicher Handwerksberufe haben in den Räumen der Johann-Georg-Doertenbach-Schule auf dem Calwer Wimberg die Meisterprüfung Teil III (Kaufmännischer Teil) abgeschlossen. In einem schriftlichen Prüfungsteil mussten die Teilnehmer ihr theoretisches Wissen in den Bereichen Rechnungswesen (Buchführung, Kalkulation, Controlling), Marketing, Finanzierung, Personalwesen, Betriebsgründung, Betriebsorganisation, Arbeitsrecht, Steuerrecht und Bürgerliches Recht nachweisen.

Teilnehmer waren: Omar Baghdadi, Jaqueline Leone, Jasmin Rau, Emilia Schumacher (alle Friseure), Tom Baumann, Timo Feuerbacher, Frederik Herrmann (alle Metallbauer), Martin Gericke (Kälteanlagenbauer), Ester Kern und Alexander Witte (Bäcker), Olga Schewalje (Raumausstatter), Steffen Mast (Kraftfahrzeugtechniker), Louis Müllner (Elektrotechniker), Deniz Schaible (Heizungsbauer), Alex Schneider und Kilian Wendel (Tischler)

Die Meisterprüfung genießt in ganz Europa hohe Akzeptanz und Ansehen – es ist ein Gütesiegel für „Made in Germany“. Ihr Meisterbrief bietet dem Kunden die Garantie dafür, dass er qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse und Dienstleistungen erhält.

Sie können durch den Meistertitel ein eigenes Unternehmen leiten, Arbeitsplätze sichern, Betriebe übernehmen, fachliche, betriebswirtschaftliche und pädagogische Qualifikation erlernen junge Menschen im Handwerk ausbilden. Es stehen Ihnen alle Türen offen.

Bereits Mitte September beginnt ein neuer Meistervorbereitungskurs der Kreishandwerkerschaft Calw für die Teile III und IV. Der Kurs geht bis Ende Juni des Folgejahres. Dieser Lehrgang bietet allen Gesellinnen und Gesellen unabhängig von ihrer Branche die Möglichkeit, neben der beruflichen Tätigkeit ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu erweitern und die für den Meistertitel zwingend notwendigen Prüfungsteile zu absolvieren. Die abgeschlossene Meisterprüfung selbst bietet wiederum die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen, unabhängig vom bisherigen Schulabschluss. Da direkt nach dem Erhalt des Gesellenbriefes mit dem Meistervorbereitungskurs begonnen werden kann, ist dies auch eine interessante Möglichkeit für Handwerker, sich in jungen Jahren akademisch weiterzubilden.

Unabhängig davon, ob die Teile I und II des Meisterkurses in Teilzeit oder Vollzeit absolviert werden, ist es vorteilhaft, wenn die Teile III und IV vorab absolviert wurden, so die einhellige Meinung ehemaliger Teilnehmer.

Seit nunmehr fünf Jahren werden die Teile III und IV zu einem großen Teil online in Form des E-Learning unterrichtet. Die Teilnehmer erhalten wöchentlich eine Aufgabenlektion, die sie unter Zuhilfenahme ihrer Handwerkerfibel durcharbeiten. Eine Woche später gibt es hierzu die Lösungen sowie die nächste Aufgabenlektion, ebenfalls online. Die Teilnehmer sind von dieser Form des Unterrichts sehr angetan, und die Ergebnisse sind durchweg bestens. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der herkömmliche Unterricht als Abendkurs für die Teilnehmer immer schwieriger wird. Viel Arbeit im Betrieb, Überstunden, weit entfernte Baustellen, Schichtarbeit u. ä. machten eine regelmäßige pünktliche Teilnahme für viele nahezu unmöglich. Durch diesen Onlineunterricht ist es nun möglich, von zuhause aus in aller Ruhe die Aufgaben dann zu bearbeiten, wenn die persönlichen Voraussetzungen passend sind. Wöchentlich haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in persönlich abgestimmten Sprechzeiten telefonisch Fragen zu klären. Präsenzabende dienen der Vertiefung und der Kontrolle der Kenntnisse. Einzige Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist ein gewisses Maß an Selbstdisziplin, die Bereitschaft, wöchentlich die Lektionen zu bearbeiten und nicht auf die lange Bank zu schieben. Diese Selbstdisziplin und Motivation müssen von angehenden Meistern erwartet werden – und sie wurde erbracht. Hut ab!